7 Monate Mama
Eigentlich sollte hier 6 Monate als Mama stehen, aber genauso ist es halt. Die Zeit ist irgendwohin verschwunden und die To Do Liste ist immer noch gleich lang. In solchen Momenten bin ich froh, dass ich gar keine To do Liste führe. Habe ich nicht bevor Sophie da war und werde ich wahrscheinlich auch nie. Vielleicht ist das eines dieser Dinge, die sich nie ändern werden, jedoch hat sich in den letzten 7 Monaten sonst so ziemlich alles verändert. Ich durfte mich, meinen Partner und das Leben neu kennen lernen.

Elternsein ist alles andere als ein Ponyhof
Die letzten Monate waren ein unvorhersehbares Abenteuer, mit Höhen und Tiefen, aber jeden Tag aufs neue liebe ich ihren Duft, ihre runden grossen Augen, ihr Lächeln morgens um 06.00 Uhr, ihre Versuche uns nachzumachen, ihre kleinen süssen Füsse und Hände, mit denen sie wild umher strampelt, ihr Gekicher wenn sie etwas lustig findet, das eigentlich überhaupt nicht zum lachen ist, ihren Mut weil sie es einfach nicht besser weiss, ihr Ehrgeiz und Antrieb Neues zu lernen, den stolzen Gesichtsausdruck wenn sie etwas geschafft hat, wie sie sich an mich kuschelt in der Nacht, wie sie die Welt erforscht am Tag, ihr Brei verschmiertes Gesicht in der Mittagssonne, ihr unbeschwertes Wesen oder ganz einfach die Nähe zu ihr, die ich vorher so nicht kannte. So viele kleine Dinge die mein Herz berühren. All das lässt die Anstrengungen und Sorgen so kleinlich wirken. Elternsein ist alles andere als ein Ponyhof, aber all das, was ich mir immer gewünscht habe auch wenn ich das vorher nicht wusste.
Meine Erfahrung ist ein Liebesbrief ans Elternsein, weil ich es Liebe und es mein Leben vollkommen macht, weil ich noch nie in meinen leben eine solche Liebe verspürt habe. Es könnten hier ganz andere Worte stehen: über die schlaflosen Nächte, die Sorgen die einem nicht aus dem Kopf gehen und einem in den Schlaf begleiten, die Momente in denen man sich eine Auszeit vom Elternsein wünscht um einfach um die Häuser zu ziehen, so unbeschwert und frei, wie früher als man manchmal erst morgens um 06.00 Uhr ins Bett gekommen ist, die Orte die man niemals bereisen wird oder die Ratlosigkeit über das nächtliche Weinen der Tochter, die Zweisamkeit die so selten geworden ist oder ganz einfach die Zeit für sich.
Ja all diese Dinge sind auch ein Teil davon, aber für mich nicht das, was meine sieben Monate mit Sophie beschreiben. Für mich wurde aus dem ich ein wir – und das lässt mich jeden Morgen mit einem Lachen beginnen.

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