Der Familienalltag ist meistens nicht ganz so entspannt, wir haben aber ein Zauberwort gefunden – Routine. Und das schon seit unsere Tochter ganz klein ist. Wir haben nach einigen Monaten damit begonnen, einen regelmässigen Ablauf in unseren Alltag zu bringen. Dazu gehören Rituale und ein strukturierter Alltag, welcher mehr oder weniger immer ähnlich abläuft. Wir haben früh gemerkt, dass unsere Tochter es mag, zu wissen was wo passiert. Durch die tägliche Routine gestaltet sich unsere Familienalltag viel einfacher!
Wieso Routine im Familienalltag, ist das nicht langweilig?
Routine hört sich zuerst einmal langweilig an, wiederholend und ohne Spontanität. So soll es natürlich nicht sein. Es geht vielmehr darum, dem Kind Sicherheit zu geben, und zwar mit immer wiederkehrenden Abläufen und Ritualen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass unsere Tochter sich so viel schneller miteinbringen kann, Aufgaben übernimmt und die Abläufe schon ganz selber macht. Der Tagesablauf von heute, 18 Monate, hat sich nicht gross verändert seit unsere Tochter sechs Monate alt ist. Meistens wurden die Schlafenszeiten angepasst, so dass es für unsere Tochter am besten ist und mit diesen auch die Essenszeiten. Die Rituale blieben aber immer ähnlich.

Routine durch wiederkehrende Tagesabläufe
In unserem Tagesablauf im Familienalltag gibt es einige feste Punkte, an die wir uns meistens halten, dazwischen gibt es aber viel Zeit und Raum für Spontanes. Die fixen Punkte sind auch nicht in Stein gemeisselt, je nach dem was ansteht werden sie einfach verschoben oder ausgelassen. Gerade in den ersten sechs Monaten wurde der Tagesablauf bei uns ständig angepasst, da wir verschiedene Sachen ausprobierten, damit unsere Tochter sich wohl fühlt. So haben wir zum Beispiel eine Zeitlang übersehen, dass sich unsere Tochter über den Schlafsack stört und gar nicht über das Schlafengehen. Nachdem sie nicht mehr im Schlafsack ins Bett musste, ging die Abendroutine viel einfacher. Zu Beginn ist es wichtig, auszuprobieren und zu schauen, welcher Ablauf passt für die ganze Familie. Familien mit mehreren Kindern müssen auf die verschiedensten Bedürfnisse acht geben – das ist nicht immer ganz einfach. Wenn jedoch einmal ein passender Ablauf gefunden wurde, sollte dieser möglichst beibehalten werden. So können sich die Kinder auch gegenseitig unterstützen, dank der Orientierung im Alltag
Bei Babys hilft es, sobald der Ablauf ruhe in den Alltag bringt, sich zuerst 2 -3 Wochen möglichst an den regelmässigen Ablauf zu halten. Danach kann dieser je nach Aktivität, welche für den Tag anstehen, angepasst werden.
Handlungen an Orte binden
Was zudem helfen kann, um Entspannung in den Familienalltag zu bringen: Handlungen an Orte binden. So werden bei uns die Schuhe und die Kappe für draussen, seit unsere Tochter sitzen kann, immer auf dem Berlinerhocker angezogen. Wenn ich ihr zeige, dass sie sich dort hinsetzen kann, ist für sie klar, dass wir nach draussen gehen. Lego wird in ihrem Zimmer gespielt, Bücher gemeinsam auf dem Sofa gelesen und das Spielzeug wird, meistens, direkt nach dem Spielen versorgt (üben wir gerade). So lernt sie, was wo passiert, aber auch was wo ist, was ihre Selbständigkeit im Alltag fördert.

Selbstbewusst im Familienalltag
Was am meisten Freude bereitet, ist zu sehen, wie selbstbewusst unsere Tochter im Alltag ist. Dadurch, dass sie weiss, was wann und wo geschieht, macht sie vieles, bevor wir es überhaupt sagen. So geht sie zum Beispiel, wenn wir sagen: „Willst du schlafen gehen?“ in das Badezimmer um ihre Zahnbürste zu holen, sitzt auf ihren Berlinerhocker, wenn sie nach draussen möchte oder beginnt zu Tischen, wenn sie Lust auf das Mittagessen hat. Das Schönste daran ist, dass sie mitbestimmt wann was gemacht wird. Da für sie der Tag einem strukturierten Ablauf folgt, kann sie lernen, sich selbstbestimmt im Alltag zu bewegen.
Für mehr Organisation bei der Menüplanung lohnt es sich den Beitrag – Wochenplan für Familien (inkl. Essensplan zum Ausdrucken) – zu lesen.
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